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Sibylla (1621- |
Schwarz
1638) |
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Poëten gehn dem unadelichen Adel weit vohr OB zwar mein schlechter Leib zu deme sich muß halten / was schlecht und niedrig ist / und lassen alles walten / was reiche Güter hat / was grossen Titul führet / was Weißheit / Kunst und Lob mit blassem Ansehn zieret. So bleibt dennoch mein Sinn allzeit am Himmel kleben / da ein Poëte kan ohn Schimpff und Schaden leben / da niemand sagen kan: Sih / diser geht dich für! da keine Leumder sein / da bloß des Himmels Zier mit ihnen Sprache helt / da alles muß erbleichen / da ein vom Adel muß dem schlechsten Diener weichen. Und wenn ein hoher Heldt bey seinem Degen geht / der sehe sich wohl für / daß er ja feste steht; denn wer / auß Hoffahrt nur / den Degen angehencket / dem wird gemeinlich auch der Schwerdter Schmach geschenket / und wenn die Hoffart denn wird endlich untergehn / wird der Poëten Volck doch immer oben stehn. |