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Sibylla (1621- |
Schwarz
1638) |
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Alß sie ein Poëtischer Geist tribe ICh / der ich sonsten pflag von schlechten Dingen schreiben / bin gänzlich umgekehrt / nun muß mein Lob wohl bleiben / und grünen wie ein Zweig / iezt wil ich meinen Sinn / von dem / das niedrig ist / biß in die Wolcken ziehn. Die Göttin Fama wil mir selber Flügel geben / die immer für und für am hellen Himmel kleben / und wo der Venus Sohn hinfüro schiessen wil nach mir / so raht ich / daß er in die Wolcken Ziel. Da soll mein Ball=Plaz seyn / da soll das Glüder fliegen / wie Spreu / das brennen muß / und allzeit unten ligen. Die Clio bindet mir schon selbst die Lohrbeer=Kron / die Ewig grünen wird / nun soll die Kunst den Lohn erlangen / recht; So muß ein freyer Sinn bekleiben; nuhn / ich will immer auch bey meinen Worten bleiben / und steigen mit dem Sinn des Himmels Leiter an / ein jeder sey bereit / daß er mir folgen kan. |