Zurück zur Startseite
 
»Über die Schriftstellerei der Frauen« - Quellentexte
 
 
 
 
 
1823 erschien der erste Band von Schindels Schriftstellerinnenlexikon. Jacob Grimm klagt in seiner Rezension dieses Werks über die wachsende Zahl schreibender Frauen, wo doch die Poesie »ein Amt und Geschäft der Männer« sei. Er zeigt sich erschreckt über die große Zahl »unglücklicher, gestörter und geschiedener Ehen« von Schriftstellerinnen und wirft Schindel vor, daß sein Werk nicht nur unnütz, sondern sogar schädlich sei: »Ob Herausgeber von Büchern, wie das gegenwärtige, nicht auch gewissenhaft erwägen sollten, daß sie die Dichterei anfachen, und indem sie den Schleier der Anonymität lüften, manches gute Mädchen, dessen Verse unvorsichtige Verwandten oder Freunde zum Druck befördert haben, zu neuen eitelen Versuchen reizen?«
 
Jacob Grimm: Die deutschen Schriftstellerinnen des neunzehnten Jahrhunderts. Rezension (1822)
 
Dem dritten Band seines Schriftstellerinnenlexikons stellte Carl Wilhelm Otto August von Schindel einen Aufsatz voran, der sich mit den Vorwürfen gegen schreibende Frauen, wie sie etwa von Jacob Grimm erhoben wurden, auseinandersetzt.
 
Carl Wilhelm Otto August von Schindel: Über die Schriftstellerei der Frauen und ihren Beruf dazu. (1825)